Cowspiracy (2014) und What the Health (2017)
Zwei US-Dokumentarfilme, die sowohl spannend als auch informativ sind. Beide zeigen eindrücklich den Einfluss von tierischer Nahrung auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Dabei untersucht Cowspiracy die Folgen der Tierzucht auf die Umwelt, während es in What the Health – wer hätte es gedacht – um den Zusammenhang zwischen dem Verzehr tierischer Produkte und zahlreicher Krankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall geht. Für uns zwei überzeugende Argumente für die vegane Ernährung.
- Websites der Filme mit Trailer: Cowspiracy und What the Health
- Beide Filme sind auf Netflix verfügbar: Cowspiracy und What the Health
Das System Milch (2017)
Richtig guter Dokumentarfilm, der über die Milchproduktion, und -vermarktung informiert und dabei Akteure vom lokalen Biobauern bis zum Manager vom Agro-Großkonzern zu Wort kommen lässt. Dabei zeigt er die globalen Ausmaße der Massentierhaltung und Milchvermarktung von Europa bis nach China und den Senegal und die Auswirkungen auf Mensch und Tier. Informativ und empathisch zugleich. Öffnet Augen und Herzen!
Fat, Sick and Nearly Dead (2010) und Fat, Sick and Nearly Dead 2 (2014)
Zwei – wie die provokanten Titel vermuten lassen – etwas trashige Dokumentarfilme. Dabei ist der zweite Film besser gemacht als der erste. Joe Cross ernährt sich dreißig Tage lang lediglich von pflanzlichen Säften und Smoothies, weil er sich zu dick fühlt und eine Auto-Immunkrankheit therapieren will. Und vermutlich auch weil er viel Geld hat und einen Film drehen möchte. Uns hat es ziemlich an Reality-TV erinnert und vielleicht gerade deshalb so viel Spaß gemacht. Vor allem die Geschichte von dem Trucker Phil hat uns gerührt. Trotzdem saßen wir teilweise sehr fremdgeschämt und mit zugehaltenen Ohren und Augen vor dem Bildschirm. Weniger informativ als unterhaltsam und rührend.
Forks over Knives / Gabel statt Skalpell (2011)
Ein weiterer sehr guter Film über die positiven Auswirkungen rein pflanzlicher Nahrung auf die menschliche Gesundheit. Das Hauptargument des Films: Viele „moderne“ Krankheiten, wie Diabetes und Herzkrankheiten können mit pflanzlicher Ernährung verhindert, kontrolliert und teilweise sogar wieder rückgängig gemacht werden. Dafür wird unter anderem T. Colin Campbell zu seiner berühmten China Study interviewt, in der er den Zusammenhang zwischen sogenannten „Zivilisitationskrankheiten“ und dem extrem gestiegenen Konsum von tierischen Nahrungsmitteln in China zeigt. Leider ist der Film ansonsten sehr US-lastig. Wer allerdings denkt, in den USA sei alles viel schlimmer, will sich vielleicht die Daten zum Konsum tierischer Nahrungsmittel in Deutschland ansehen (hier z.B. für Fleisch und Milch), sowie der gesteigerten Wahrscheinlichkeit an Diabetes, Herzinfarkt und Krebs zu erkranken.
Food Choices (2016)
Ein weiterer US-amerikanischer Dokumentarfilm mit vielen Stimmen zu den positiven Auswirkungen von Pflanzenkost auf Umwelt und Gesundheit. Wer Cowspiracy und Forks over Knives bereits gesehen hat, wird hier nicht viel Neues erfahren, da auch teilweise dieselben Expert_innen interviewt werden. Wir fanden den Film etwas langatmig und nicht ganz so elegant gemacht wie Cowspiracy. Ach ja – dafür hat der Film aber ein schönes Coverbild!
Live and let Live (2013)
Endlich mal ein deutscher Film zum Thema Veganismus. Der Film beschäftigt sich nach eigener Aussage nach mit dem Verhältnis von Mensch und Tier, der Geschichte des Veganismus und den ethischen, ökologischen und gesundheitlichen Gründen für Veganismus. Der Film wurde von Marc Pierschel gemacht, der auch das vegane Kollektiv roots of compassion gegründet hat, das vor allem einen tollen veganen Onlineshop betreibt. Den Film fanden wir nett aber nicht übermäßig spannend und auch nicht ganz so professionell gemacht wie die US-Filme. Dennoch empfehlenswert.
Okja (2017)
Der Film erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen Okja, einem riesigen Schwein, und Mija, einem kleinen Mädchen. Okja wurde von einem großen Fleischkonzern gezüchtet und für einen Publicity-Wettbewerb an kleine Bauernhöfe zur Aufzucht abgegeben. Wer das Schwein am größten und schönsten päppelt gewinnt. Und Okja gewinnt leider. Als Okja deswegen aus der Berg-Idylle Koreas gekidnappt und in die USA zur Preisverleihung verschifft wird, folgt Mija ihr in die USA, wo sie und Okja mit der grausamen Realität der industriellen Massentierhaltung konfrontiert werden. Ein fiktiver, am Trash vorbeischrammender Film über die verstörende Realität der modernen Fleischindustrie, in der niemand so richtig gut wegkommt. Spannend, oft schön, aber nichts für schwache Nerven.
Sustainable / Nachhaltig (2016)
In dieser Doku geht es nicht so sehr um vegane Ernährung, sondern mehr um die Probleme der industriellen Landwirtschaft. Toll an diesem Film finden wir, dass er zwar die Probleme von Massentierhaltung, Monokulturen und Überdüngung benennt, dort aber nicht stehen bleibt. Anhand einer Farmer-Familie in den USA zeigt der Film, dass eine nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung nicht nur möglich ist, sondern sich auch positiv auf Gesundheit, Gemeinschaft und Glück auswirkt. Überzeugend!
The End of Meat (2017)
Gut recherchiert, qualitativ hochwertig und mit deutscher Synchronisation für englische Passagen ein überzeugender Film für deutsche Filme-Gucker. Marc Pierschel (Live and Let Live, 2013) fragt sich und andere, wie eine Welt ohne Fleisch wohl aussehen würde. Er interviewt sowohl Künstler*innen als auch Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Gründer von Lebenshöfen aus u.a. Deutschland, Indien und den USA. Dabei schafft er es differenziert das komplexe Thema anzugehen ohne dogmatisch zu werden. Statt mit qualvollen Bildern abzuschrecken zeigt der Film lebendige Menschen und Tiere und zeigt eine echte Vision für die Zukunft, die Spaß auf Tierestreicheln und Pflanzenessen macht.
Weitere
Es gibt noch einige weitere Filme und Dokus zu Veganismus, die wir nicht gesehen haben. Viele davon sollen abschrecken und zeigen recht brutal die Gewalt der Massentierhaltung. Wir wollen uns das nicht mehr antun (wissen wir ja jetzt). Wer sich aber trotzdem dafür interessiert, kann sich z.B. den Horror/Dokumentarfilm Earthlings ansehen.
https://pinterest.com/ridingrhino/riding-rhino-friends/
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