Über das Eincremen, Haarewaschen und Zähneputzen für weniger Müll im Badezimmer habe ich bereits geschrieben. Hier folgen weitere Tipps:
Rasieren mit dem Rasierhobel

Manchmal muss man einen Schritt zurück gehen um vorwärts zu kommen: Der Rasierhobel aus Uropas Zeiten sieht vielleicht erst einmal furchterregend aus, bietet aber eine Top-Rasur in schlichtem Design und braucht keine teuren Spezial-Ersatzklingen.
Er kommt in zwei Varianten daher. Entweder als „Butterfly“ mit Klappmechanismus zum einfachen Klingentausch (wie meiner auf dem Bild) oder als klassische Variante mit Schraubmechanismus. Darüber hinaus unterscheiden sich die Rasier in Länge und Beschaffenheit des Griffs, sowie in Farbe und Material. Wer kein einfaches Edelstahl will, findet auch Varianten mit Griffen aus Bambus, Holz oder Edelharz. Es geht auch ganz edel und teuer in komplett vergoldet .
Nach meiner Erfahrung ist die Verletzungsgefahr mit dem Rasierhobel nicht größer als mit dem Systemrasierer aus Plastik mit Mehrfachklingen und eingearbeiteten Rasiergelkissen. Zu Beginn kann der kurze Griff etwas ungewohnt in der Hand liegen, das gibt sich aber schnell.
Ich empfehle zur glatten und verletzungsfreien Rasur zudem Seife mit einer Bürste oder einem Pinsel aufzuschäumen. Dafür eignet sich z.B. die vielfach einsetzbare Olivenölseife.
Damit die Rasierklingen nicht rosten nach der Rasur die Klinge herausnehmen, alles einmal unter Wasser halten, feststeckende Haare und eventuelle Seifenreste ausspülen, und anschließen auf der Bürste/dem Pinsel trocknen lassen.
Mit 30 Euro nicht ganz billig, dafür robust und langlebig. Die Klingen kosten 20-40 Cent pro Stück und sind damit deutlich günstiger als die (in pink noch teureren) Ersatzklingen für Systemrasierer.
Wer sich über weitere müllreduzierte Rasiermethoden informieren möchte, ist bei Shia von Wastelandrebel richtig.
Stofftaschentücher

Auch die Stofftaschentücher erinnern an vergangene Zeiten. Mein Opa zum Beispiel hatte immer so ein feuchtnasses Tuch in der Hosentasche, vor dem es mir graute. Wenn es ebenso wie Papiertaschentücher häufig gewechselt wird, sind Stofftaschentücher allerdings ebenso hygienisch. Und im Gegensatz zu seinen Verwandten aus Papier kann man sie eben waschen und wieder verwenden.
Stofftaschentücher gibt es – jedenfalls in Berlin – häufig beim Trödler für günstige 10 Cent das Stück. Wer keinen Trödel um die Ecke hat, kann es auf Flohmärkten oder bei ebay-Kleinanzeigen versuchen. Wer mit einer Nähmaschine umgehen kann, kann sich welche selber nähen. Und wer gerne niesenaseneue Taschentücher haben möchte, findet auf Etsy unter dem Stichwort „Stofftaschentücher“ Exemplare in allen erdenklichen Farben und Formen.
Waschbare Abschminkpads

Auch bei Abschminkpads gibt es wiederverwendbare Alternativen zu den Einmal-Wattepads aus der Drogerie.
Wenn ihr wiederum eine Nähmaschine habt und damit umgehen könnt, sind sie leicht selber zu nähen. Für Häkelbegeisterte gibt es auch Anleitungen. Und alle, die – wie ich – weder das eine noch das andere können, lassen sie sich von ihrer lieben Schwester schenken (dankeee Julchen!) oder kaufen sie online. Z.B. hier oder auch selbst-von-anderen-gemacht bei Etsy.
Selbstgemachtes Deo

Seit ich weiß, wie leicht ich mir mein eigenes – schadstofffreies – Deo mischen kann, spare ich mir auch hier Zeit und Geld fürs Einkaufen.
Rezepte gibt es im Netz zuhauf. Ich stelle euch hier das flüssige Roll-on-Deo und die feste Deo-Creme vor.
Beide Deo-Varianten enthalten Natron als geruchsbindende Substanz. Ihr solltet auf jeden Fall erst Mal ausprobieren, ob ihr Natron unter den Achseln vertragt. Solltet ihr Natron nicht vertragen, gibt es auch natronfreie Alternativen, z.B. hier. Bei Jasmin von Schwatz Katz findet ihr auch sonst noch allerlei schöne Deo-Rezepte.
Für das flüssige Roll-on-Deo braucht ihr
100 ml Wasser
2 TL Natron
1-2 TL Speisestärke (je nachdem ob ihr es flüssig oder cremig haben wollt)
und optional 5 Tropfen ätherisches Öl, z.B. Lavendel
Das Wasser erhitzen, die Speisestärke unterrühren, leicht abkühlen lassen, Natron unterrühren, ätherisches Öl hinzugeben, in den leeren Deoroller füllen, fertig.
Für die feste Deo-Creme braucht ihr
3 TL Kokosöl
2 TL Natron
2 TL Speisestärke
und optional 5 Tropfen ätherisches Öl, z.B. Lavendel
Natron und Stärke vermischen, mit dem Kokosöl zu einer cremigen Paste verrühren, ätherisches Öl hinzugeben und in en leeres Glas füllen, fertig.
Wer keine Lust hat, sich das Deo selbst herzustellen, kann auch festes Deo unverpackt kaufen, das kostet allerdings um die 10€ pro 60g.
Noch ein Tipp zum Schluss: Eine wahre Fundgrube für Ideen und Rezepte rund um ein müllfreies Bad ist das Buch Selber machen statt kaufen – Haut & Haar. 137 Rezepte für natürliche Pflegeprodukte, die Gels sparen und die Umwelt schonen des Ideenportals smarticular.
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