Mit Hunden ist es ähnlich wie mit Babys – von überall wird dir suggeriert, dass du unglaublich viel Kram brauchst, damit das kleine Wesen glücklich ist. Da Momo als Welpe zu uns kam und es zudem unser erster Hund ist, habe auch ich mir am Anfang viele Listen und Erstaustattungs-Videos angesehen. Momo ist inzwischen eineinhalb und ich teile gerne mit euch meine Erfahrungen darüber, was der Hund braucht – und was nicht – und wie das alles möglichst müllfrei geht.
Spielzeug
Was es da nicht alles gibt! Es leuchtet, blinkt und quietscht – und ist meistens aus Plastik und noch dazu völlig überflüssig. Nach meiner Erfahrung ist ein Hund mit einen guten Ball wunschlos glücklich – alles andere ist im besten Fall ein schönes Extra und im schlechtesten unnötiger Ballast.
Ein Ball
Momos absoluter Lieblingsball ist aus Naturkautschuk und damit sowohl für die Umwelt als auch für ihn gut verträglich. Er ist frei von giftigen Substanzen, komplett biologisch abbaubar und dabei sehr robust und – bis jetzt – unzerstörbar. Besonders praktisch finde ich zudem, dass er innen hohl ist. Damit eignet er sich zum einen als Leckerliball, zum anderen richtet er keinen Schaden an, wenn er beim Schießen doch mal den Hund erwischt.
Den Ball gibt es von BecoPets in unterschiedlichen Größen und Farben, ich habe ihn bei dem nachhaltigen Versandportal Waschbär gekauft.
Sonstiges Spielzeug
Von BecoPets gibt es noch weiteres Spielzeug aus nachhaltigen Materialien. Frisbee und Spieltau bieten z.B. sicherlich eine nette Abwechslung zum Ballspiel – je nachdem ob dein Hund Zerrspiele mag oder nicht. Auch Kuscheltiere (gibt es ebenfalls von BecoPets, aus recyceltem Plastik) sind nett und vor allem für dich süß zum ansehen. Allerdings halten diese nicht so lang und sind daher leider meiner Erfahrung nach nicht zu empfehlen.
Alles ist Spielzeug
Abgesehen von diesen Dingen betrachtet ein Hund alles als potentielles Spielzeug. Das kann zu Hause natürlich lästig sein, wenn er Schuhe anknabbert oder den Teppich zerrupft. Momo hat glücklicherweise sehr wenig Zerstörungswut und darf daher mit allem spielen, was er so findet. Drinnen sind das vor allem Socken, Hausschuhe und Klopapierrollen. Draußen Stöcke, Blätter, Tannenzapfen, Steine und Sand. Ich finde es schön, dass er da so kreativ ist und sich, wie ein kleines Kind, alles zum Spielzeug macht.
Am liebsten spielt Momo übrigens einfach mit anderen Hunden oder mit uns – ob mit oder ohne Spielzeug.
Kotbeutel
Inzwischen gibt es eine recht große Auswahl an ökologischen Alternativen zu den schwarzen, dünnen Plastikbeuteln. Meine Anforderungen an so eine Tüte sind leichte Handhabung, Stabilität, nachhaltiges Material, Geruchsneutralität und günstiger Preis.
Ich habe einige Varianten ausprobiert und bin bei den Beuteln von EarthRated gelandet. Diese gibt es in großen Packungen von 18 Rollen für 15,71 €, das macht bei insgesamt 270 Beuteln einen Preis von knapp 6 Cent pro Beutel. Da finde ich preislich ok. Zudem sind sie leicht zu handhaben, stinken nicht und verschließen den Geruch des Inhalts effektiv, sind stabil und aus recyceltem Plastik hergestellt. In der Mitte befindet sich eine Rolle aus Pappe (bei einigen kompostierbaren Beuteln ist die Rolle aus Plastik, was den Nachhaltigkeitsanspruch ad absurdum führt).
Wichtig zu sagen ist, dass die Beutel nicht kompostierbar sind, sondern lediglich aus recyceltem Plastik bestehen und einen Zusatz enthalten, der das Plastik schneller zerfallen lässt. Ich habe mich für diese Variante entschieden, da ich selber keine Möglichkeit habe, zu Kompostieren, und das örtliche Müllunternehmen den Inhalt der öffentlichen Mülleimer ohnehin verbrennt.
Wer kompostieren kann, findet unter der inzwischen recht großen Auswahl an Beuteln zu immer günstigeren Preisen bestimmt auch das Passende.
Leine und Halsband
Ob dein Hund ein Halsband oder besser ein Geschirr trägt, hängt von der Rasse und dem Temperament des Hundes ab. Da Momo viel Fell und mit seinen fünf Kilo relativ wenig Zugkraft hat, sind wir mit einem Halsband immer gut zurecht gekommen. Als Welpe hatte er ein ganz günstiges Halsband samt Leine aus Stoff, dass wir mit einem Jahr, als Momo ausgewachsen war, eingetauscht haben gegen ein Set aus robustem und damit langlebigem Biothane.
Biothane ist eine vegane Alternative zu Leder und dabei wasserresistent, sehr robust und langlebig. Bei Etsy gibt es wunderschöne, kunstvoll verarbeitete Halsbänder und Leinen, die allerdings ihren Preis haben. Wir haben uns für die schlichtere und günstigere Variante entschieden und bei dem Shop bio-leine zwei Halsbänder und zwei Leinen gekauft. Das Schöne an dem Shop ist, dass du dir für vergleichsweise wenig Geld Halsband und Leine nach deinen eigenen Vorstellungen zusammen stellen kannst – Farbe, Länge, sowie Material und Form der Karabiner lässt sich mit ein paar Klicks individuell auswählen.
Hundebett
Als ich mich zu Beginn über Hundeschlafplätze im Netz informierte, hatte ich schnell den Eindruck, ich müsse hunderte von Euro für ein gelenkschonendes Super-Bett ausgeben. Es mag Hunde geben, die aufgrund ihrer genetischen Disposition oder ihres Alters zu Gelenkschäden neigen und daher ein solch orthopädisches Bett benötigen. Für alle anderen denke ich, reicht ein großes Kissen oder ein einfaches Hundebett, das schön kuschelig ist, gepolstert und sich gut abziehen und waschen lässt.
Momo hat so ein Bett und benutzt es auch gelegentlich. Am liebsten schläft er aber bei uns im Bett oder macht es sich auf Teppichen oder herumliegenden Decken bequem, die er nach seinen Vorstellungen in Form bringt.
Was sonst noch praktisch ist:
- Transportbox für Fahrten im Zug und/oder Auto
- Fahrradkorb für kleinere Hunde
- Nagelknipser, Bürste und Schere, je nach Fellbeschaffenheit
- Futter- und Wassernapf (oder du nimmst einfach Schalen oder Teller)
- Zeckenzange
Was dein Hund alles nicht braucht:
- extra Hundedecke (mit Pfötchenmotiv)
- extra Hundehandtuch
- zehn Kuscheltiere
- besonders teures Hundeshampoo (es tut auch ein günstiger sensitiv Shampoo oder – plastikfrei – ein Shampoobar)
- extra Hunde-Wasserflasche
- fancy Trinkbrunnen oder Futterautomaten
- Leuchthalsband (wenn du deinen Hund im Dunkeln eh nur an der Leine einmal um den Block führst)
Momo lebt übrigens nicht nur Zero Waste, sondern auch vegan. Wie er das macht, beschreibe ich euch hier.
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