Wir haben mittlerweile – sowohl aus ästhetischen Gründen als auch aus Platzmangel – drei unserer Schmuckstücke an den Wänden hängen und sind mit dieser Lösung seit mehreren Jahren glücklich. Wie ihr euch günstig (ca. 10-15 Euro) und schnell selber eine schöne und schlichte Fahrradhalterungen basteln könnt, wollen wir hier mit euch teilen.
Erstmal eine Übersicht zu benötigtem Werkzeug und Materialien:
Werkzeug
Links dargestelltes Werkzeug benötigt ihr zur Herstellung der Fahrradhalterung. Daneben hilft auch eine Wasserwaage, um die Wandhalterung gerade an die Wand zu bekommen. Wir haben keine und vertrauen auf den Labello-Test (mehr dazu unten).
Material
Auf der linken Abbildung findet ihr (fast) alle notwendigen Materialien. Vergessen haben wir auf dem Bild leider Dübel (für die Wandschrauben), Schleifpapier und Holzfarbe (falls gewünscht). Die bitte auch noch besorgen!
Als Brett haben wir günstiges Bastelholz aus dem Baumarkt verwendet. Wer es etwas edler haben will, findet im Baumarkt seines Vertrauens aber sicher auch schöneres Massivholz. Das Brett sollte die Maße 1,2 m x 0,3 m (Stärke etwa 2 cm) haben.
Unsere Wandhalterung besteht aus einem rechteckigen Kästchen. Jede Seite hat etwa eine Länge und Breite von 30 cm. Für deine Konstruktion ist es aber wichtig die individuelle Lenkerbreite zu beachten. Wer also ein Mountainbike oder Trekkingrad mit einem sehr breiten Lenker aufhängen will, braucht breiteres Holz oder muss den Lenker schief stellen. Das Kästchen sollte mindestens eine halbe Lenkerbreite breit sein, damit das Fahrrad nicht zu nah an der Wand hängt.
Bei den Winkeln gibt es Angaben zur maximalen Tragkraft. Ihr solltet also ungefähr wissen, wie schwer euer Rad ist. Meistens sind die Winkel aber sowieso viel stärker.
Schrauben:
12 x kleine Schrauben (kürzer als die Holzstärke also < 2cm)
12 x Wandschrauben (ca. 6 cm) und entsprechende Dübel
11 x mittellange Schrauben (4 cm lang und eher dünn, weil sonst das Leimholz splittern kann)
Nun braucht ihr nur noch Korken. Die gibt es nicht im Baumarkt, aber in Rotweinflaschen.
Anleitung
1. Brett zersägen
Praktisch ist es, sich das Brett in der Sägeabteilung des Baumarktes in vier gleich große Teile sägen zu lassen. Die Aussparungen für die Querstange (also da, wo das Fahrrad dann hängt) kann man im Baumarkt meist leider nicht sägen lassen, da die dort nur größere Zuschnitte machen. Wer die Aussparung nicht sägen will oder keine Säge zur Hand hat, kann alternativ auch zwei kürzere Seitenbretter verwenden und muss dann darauf achten, dass vorne genug Holz übersteht um das Fahrrad zu tragen.
Falls ihr das Sägen alleine erledigen wollt: Brettlänge durch vier teilen, anzeichnen und sägen.
2. Aussparung aussägen
Nun müsst ihr noch zwei rechteckige Aussparungen aussägen. Dort wird später das Oberrohr eingehängt. Wir sind nach folgender Faustformel vorgegangen:
Höhe der Aussparung = Korkenhöhe + Brettbreite + Oberrohrhöhe + etwas Luft
Tiefe der Aussparung = Korkenbreite + Brettbreite + Oberrohrbreite + etwas Luft
Entsprechend euren Maßen (bei mir z.B. h = 7 cm; t = 10 cm) zeichnet ihr die Aussparung an den Bretter zunächst an und sägt dann alles schön aus. Mit dem Schleifpapier könnt ihr schließlich die Kanten an den Sägestellen wieder schön glatt schleifen.
3. Anbringen der Winkel
Bevor ihr nun die Holzteile aneinander schraubt, solltet ihr an der Platte die später das „Dach“ des Kästchens wird, schonmal die Winkel anschrauben. Dazu stellt ihr die Platte am besten auf eine ebene Fläche und schiebt dann die Winkel heran und zeichnet die Löcher an. So stellt ihr sicher, dass der Abstand stimmt und alles gerade ist. Nun könnte ihr mit den kleinen Schrauben die Winkel festschrauben.
4. Verschrauben der Bretter
Im 4. Schritt nimmt die Halterung Gestalt an. Entsprechend der Abbildung werden die einnzelnen Teile aneinander geschraubt. Für einen besseren Halt solltet ihr auch noch Leim auf die Verbundstellen geben.
Wichtig: Die Bretter mit den Aussparungen müssen sich gegenüberliegen!
5. Anbringen der Korken
Damit das Rad nicht herausrutscht, schrauben wir nun noch drei Schrauben ganz vorne durch die Bodenplatte und drehen oben die Korken darauf. Das ist stabil, sieht schön aus und schont gleichzeitig das Oberrohr. Alternativ kann vorne auch eine dünne Holzlatte hingeschraubt oder geleimt werden.
Wer ein empfindliches Carbon-Rad hat, kann die Stelle auf der das Oberrohr aufliegt mit Filz auslegen. Ich habe z.B. Filzgleiter verwendet. (Gibt es in jedem 1-Euro-Shop).
6. Anzeichnen der Bohrlöcher
Nun muss das Kästchen an die Wand. Im 6. Schritt zeichnen wir also die Bohrlöcher an der gewünschten Stelle an. Wer sehr penibel ist, kann nun die Wasserwaage anlegen. Oder eben, so wie wir, einen Labello oben drauflegen und gucken ob er runterrollt. Wenn alles passt, mit Bleistift durch die Löcher der Winkel die Bohrlöcher markieren.
7. Bohren
Nun werden die Löcher gebohrt. Am besten markiert ihr euch mit Klebeband am Bohrer wie tief er in die Wand muss (abhängig von der Länge der Schrauben und Dübel). Idealerweise steht noch eine zweite Person mit dem Staubsauger bereit und saugt direkt am Loch den entstehenden Staub auf.
(Stefanie: Ähäm, das ist immer mein Job)
8. Festschrauben… fertig!
Nun nur noch das Kästchen an die Wand schrauben, das Rad einhängen… und fertig!
Nun viel Spaß mit eurer neuen selbstgebauten Halterung. Möge sie eure selbstbestimmten und umweltschonenden Fortbewegungsmittel lange sinnvoll verstauen und adäquat präsentieren!
Weitere coole Ideen für DiY Fahrradhalterungen findet ihr z.B. hier.
https://pinterest.com/ridingrhino/riding-rhino-friends/
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